Kastration
Thailand´s Straßen sind die Heimat von Millionen streunender Hunde und Katzen.
Die Soi Dog Foundation wurde gegründet, um das Wohlergehen streunender Tiere zu verbessern, indem sie die Hauptursache des Problems angeht – die Überpopulation. Es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die einzig ethische und wirksamste Möglichkeit zur Bewältigung einer Streunerhundepopulation ein Massenkastrationsprogramm ist.
Soi Dog´s Kastrations-Programm begann 2003 in Phuket und wurde 2015 insbesondere auf Bangkok ausgeweitet, wo Hunderttausende Streunerhunde leben. Das Bangkok-Projekt wird teilweise von Dogs Trust finanziert und bisher wurden in der thailändischen Hauptstadt über eine halbe Million Tiere kastriert und geimpft.
Seit 2003 ist das Programm von nur einer Handvoll ehrenamtlicher Tierärzte, die täglich vier oder fünf Eingriffe durchführen, auf über 22.000 Eingriffe pro Monat angewachsen, die Standorte in ganz Thailand abdecken.
Im Jahr 2023 wurde der Meilenstein von einer Million Tieren erreicht, die das Programm durchlaufen haben. Insgesamt wurden inzwischen über 1,3 Millionen streunende Hunde und Katzen erreicht, und das Programm hat sich zur weltweit größten Massenkastrations- und Impfaktion dieser Art entwickelt.
Im Jahr 2024 konnten wir uns über die finanzielle Unterstützung der auf Koh Samui ansässigen Wohltätigkeitsorganisation Happy Doggo freuen, die nun unser südliches Mobilprogramm mitfinanziert.
Das Programm ist derzeit in mehr als einem Drittel der 76 Provinzen Thailands aktiv.
Im Großraum Bangkok werden regelmäßig unabhängige Untersuchungen der Streunerhundepopulation durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Rückgang der Zahlen – einen durchschnittlichen Rückgang von 20 % – in den abgedeckten Gebieten. Darüber hinaus hat sich das Wohlergehen der verbliebenen Hunde dramatisch verbessert, da deutlich weniger Hunde untergewichtig oder abgemagert sind. Hier können Sie die Publikation zum Management frei lebender Hundepopulationen durch Kastration im Großraum Bangkok lesen.
Impfung
So wichtig die Kastration für die Populationskontrolle ist, so wichtig ist die Impfung, um die Ausbreitung potenziell lebensbedrohlicher Krankheiten wie Tollwut zu minimieren.
Die Impfung von Hunden spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau einer Herdenimmunität gegen Krankheiten innerhalb einer Population.
Durch die Impfung von mindestens 70 % der Streuner in einem Gebiet wird eine Herdenimmunität erreicht. Dabei handelt es sich um eine Form des indirekten Schutzes vor Infektionskrankheiten, die eintritt, wenn ein großer Prozentsatz einer Population gegen eine Infektion immun geworden ist, und so ein gewisses Maß an Schutz für Individuen bietet, die nicht immun sind. Wenn mindestens 70 % geimpft sind, kann die Ausbreitung von Krankheiten, einschließlich des Tollwutvirus, wirksam kontrolliert werden und die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs oder einer anhaltenden Übertragung des Virus verringert sich erheblich.
Geimpfte Hunde wirken als Barrieren und verhindern, dass sich das Virus ausbreitet. Diese Unterbrechung der Übertragung schränkt die Möglichkeiten der Tollwutübertragung von einem Hund auf einen anderen und damit auf den Menschen ein.
Die Arbeit von Soi Dog in Bangkok hat seit 2015 zu einem deutlichen Rückgang der gemeldeten Tollwutfälle in der Stadt beigetragen, und das Ziel der Impfung ist die Ausrottung der Tollwut in Thailand.